Vermögensuhr

Nettoprivatvermögen in Deutschland

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Zuwachs 14907 € pro Sekunde

Das reichste Prozent besitzt davon 34 %

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Zuwachs 5068 € pro Sekunde

Erläuterungen

Bereich Wirtschaftspolitik beim ver.di Bundesvorstand, Februar 2020

Erläuterungen zur Reichtums- und Schuldenuhr

Aufgrund der außergewöhnlichen Mehrausgaben und Mindereinnahmen Corona-Pandemie ist der gesamtstaatliche Schuldenstand Deutschlands 2020 um über 300 auf über 2300 Milliarden Euro angestiegen, nachdem er zuvor nach 2012 stetig gesunken war. 2021 wird er voraussichtlich um weitere etwa 100 Milliarden Euro ansteigen, je nachdem wie die Pandemie weiter verläuft. Aufgrund dieser Sondersituation macht es gegenwärtig keinen Sinn, die Schuldenuhr weiter laufen zu lassen, weil die Entwicklung der folgenden Jahre noch nicht abzuschätzen ist.

Die Zahlen zur Entwicklung des Nettovermögens der Bevölkerung in Deutschland beruhen auf der vom Statistischen Bundesamt und der Bundesbank gemeinsam herausgegebenen Veröffentlichung Sektorale und gesamtwirtschaftliche Vermögensbilanzen 1999 – 2018, und zwar auf den Angaben für das Reinvermögen der Privaten Haushalte und Privaten Organisationen. Zum 31.12.2018 beträgt es 13039,1 Milliarden. Euro. (Vgl. https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Volkswirtschaftliche-Gesamtrechnungen-Inlandsprodukt/Publikationen/Downloads-Vermoegensrechnung/anlagevermoegen-sektoren-5816101197005.xlsx;jsessionid=9C6213B7C32A977E91B904A1ABC21E07.internet741?__blob=publicationFile.

Dieses Vermögen umfasst im Wesentlichen Gebäude, Produktionsanlagen, Land und Geldvermögen inklusive Wertpapiere und Beteiligungen, abzüglich Kredite, ohne Gebrauchsvermögen privater Haushalte. Für die Uhr wird ausgehend von 7968,2 Milliarden Euro am 31.12.2008 der durchschnittliche Zuwachs vom 31.12.2008 bis 31.12.2018 mit konstanten Raten fortgeschrieben. Das sind 470,4 Milliarden Euro im Jahr bzw. 14.907 Euro pro Sekunde.

Die Zahlen zum Anteil der Reichsten am Gesamtvermögen beruhen auf den Berechnungen, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung 2015 auf Grundlage des Sozioökonomischen Panels unter Hinzuschätzung des Vermögens der Milliardäre auf der Basis der Liste der Dollar-Milliardäre des Forbes-Magazins für 2012 vorgelegt hat. Daraus ergibt sich eine höhere Vermögenskonzentration als aus den offiziellen Statistiken, in denen die sehr Reichen systematisch untererfasst sind. Die so ermittelten Zahlen passen auch recht gut mit denen der gesamtwirtschaftlichen Vermögensbilanzen zusammen. (Vgl. Große statistische Unsicherheit beim Anteil der Top-Vermögenden in Deutschland, DIW-Wochenbericht Nr. 7/2015, http://diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.496886.de/15-7-3.pdf).

Danach betrug der Anteil der reichsten 0,1 Prozent am Nettovermögen etwa 16 Prozent. Da es keine besseren und aktuelleren Zahlen gibt, haben wir diesen Anteil konstant gesetzt und auf die laufenden Vermögenszahlen angewendet. Es ergibt sich für die reichsten 0,1 Prozent ein Vermögenszuwachs von 75,3 Milliarden Euro im Jahr bzw. 2.385 Euro pro Sekunde.

Danach betrug der Anteil der reichsten ein Prozent am Nettovermögen etwa 34 Prozent. Da es keine besseren und aktuelleren Zahlen gibt, haben wir diesen Anteil konstant gesetzt und auf die laufenden Vermögenszahlen angewendet. Es ergibt sich für die reichsten ein Prozent ein Vermögenszuwachs von 159,9 Milliarden Euro im Jahr bzw. 5.068 Euro pro Sekunde.

Der Anteil der reichsten zehn Prozent am Nettovermögen betrug danach etwa 74 Prozent. Es ergibt sich ein Vermögenszuwachs von 348,1 Milliarden Euro im Jahr oder 11.031 Euro pro Sekunde.

Die Zahlen zur öffentlichen Verschuldung beruhen auf den Angaben der Europäischen Kommission zu den Schulden der öffentlichen Haushalte in Deutschland zum 31.12.2019 in Höhe von 2.027,4 Milliarden Euro. (Vgl. Variable 18.1. Gross Public Debt, Akt. Nov. 2019: https://ec.europa.eu/economy_finance/ameco/user/serie/SelectSerie.cfm). Wir haben entsprechend der Prognose der EU-Kommission einen durchschnittlichen Abbau der öffentlichen Schulden von 22,2 Milliarden Euro im Jahr 2020 angesetzt. Das sind 703 Euro pro Sekunde.

Die Vermögenszahlen dieser Uhr unterscheiden sich deutlich von denen der Reichtumsuhr, die auf Berechnungen des DGB Hessen-Thüringen und ver.di Hessen beruht. Das liegt an den unterschiedlichen Datenquellen. Vgl. https://hessen-thueringen.dgb.de/themen/++co++8734f856-a257-11e5-bec7-52540023ef1a

Weitere Informationen zur Verteilung und möglichen Besteuerung von Vermögen: http://www.vermoegensteuerjetzt.de/topic/12.studien.html